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Es ist angerichtet

Städtische Galerie Ostfildern, 2013

MARTINA GEIST – ES IST ANGERICHTET

Text von Holle Nann

„Es ist angerichtet“ suggeriert beim Betrachter den Augenschmaus einer gedeckten Tafel oder ein Stillleben.
Das Zusammenspiel von Tischplatte, Boden, Stühlen und Früchten eröffnen dem Betrachter eine vierte Dimension, die der erdachten Wirklichkeitsebene. Weder die Zitronen, noch Gläser, Löffel, Gabeln, Kellen oder Kannen der anderen Bilder haben eine Gebrauchsfunktion oder sind ästhetisch per se.
Sie stehen für eine bildimmanente Funktionalität ohne Abbild- oder Symbolcharakter.
Scheinbar weltentrückt schweben sie über der geschwungenen grünen Tischplatte. Sie werden zu Chiffren, zur Idee von Konsum oder Genuss.
Sie erhalten durch unsere Imagination ein Eigenleben.
In unseren Gedanken können wir so auf den Stühlen Platz nehmen, den Tisch decken und die Früchte zu raffinierten Gerichten arrangieren.

Martina Geist ist es gelungen, die Welt des Sichtbaren, Messbaren zu durchbrechen, und sich in unsere Welt der Imagination einzuprägen.
Ihre Tafelbilder sind Räume, die wir uns vorstellen, aber nicht betreten können. Sie machen die künstlerische Intention sichtbar: Die ästhetische Wirkung von Harmonie und Kontrasten, von Spannung und Dichte, von Form und Vorstellung und unseren Dialog mit ihrem Werk.

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